Nachdem ich eine wunderbare Illustratorin (Laura Gibson von Lauraland) kennengelernt habe, die ganz begeistert von meinem Molli-Blog war, haben wir gemeinsam (mehr sie als ich) ein Unikat-Molli-Mädchen für meinen Molli-Blog kreiert. Dabei tauchte schnell eine Frage auf, die mir viele Diskussionen mit Freund*innen und beruflichen Bekannten ins Gedächtnis gerufen hat:
Hat die Haarfarbe des Gegenübers Einfluss auf unser eigenes Verhalten gegenüber unserem Mitmenschen?
In einem mehr oder weniger ernsthaften Selbstversuch habe ich mich während der Entscheidung, ob mein Molli-Mädchen-Avatar nun blond oder brünette sein soll, selbst beobachtet – na ja, soweit so etwas funktioniert, ohne dass es merkwürdig wird ;-). Also keine Videokamera auf Dauerbeobachtung auf mich gerichtet, aber einmal bewusst meinen eigenen Umgang mit meinen Mitmenschen beobachtet.
Auch wenn ich es nicht gerne zugebe: Die Haarfarbe spielt schon eine Rolle. Na ja, auch der Zustand der Haare, sprich, ob sie gepflegt, lockig nach unten fallen oder in dicken Ölstreifen an der Wange kleben. Ich habe jedenfalls bei mir festgestellt, dass ich dunkelhaarigen Männern gegenüber aufgeschlossener bin und blonde Männer als Gesprächspartner nicht so wirklich ernst nehme.
Auch die Frauenmagazine, die vermeintlich wichtige Fragen meiner Geschlechtsgenossinnen zu beantworten versuchen, wie „Stehen Männer mehr auf blond?“ oder „Wie wichtig ist die Haarfarbe bei der Partnerwahl?“, geben der Haarfarbe eine wichtige Bedeutung in Hinblick auf den Umgang von Frauen und Männern miteinander.
Image, Selbstwertgefühl und ein sympathisches Auftreten werden immer mit den Haaren, deren Styling und der Haarfarbe in Verbindung gesetzt. Inwieweit die jeweils aktuelle Mode den Haarfarbengeschmack beeinflusst, sei einmal dahingestellt.
Oder ist es wirklich in den Genen der Männer, blondes Haar als eine Art Leuchtsignal für ihre Libido, die den Mann endgültig zu kochen bringt?
Oder ist der eigene Geschmack das gros, nach dem alles geht? Ich bin zu diesem Thema auf einen interessanten Artikel auf Seitensprung-fibel.de gestoßen:
Welche Haarfarbe bevorzugen Männer bei Frauen?
Rothaarige sind wild im Bett, Blondinnen werden öfter geschieden und eine Brünette kriegt am ehesten einen Millardär ab. Hhhhmmmm… so einfach ist das also?!
Ich habe mich nach langem hin und her für ein blondes Molli-Mädchen entschieden, da sie einfach freundlich, aufgeschlossen und lebenslustig aussah.
Natürlich interessiert mich eure Meinung brennend!
Was haltet ihr vom neuen Molli-Mädchen-Avatar? Welches Accessoire muss Molli-Mädchen-Avatar unbedingt noch bekommen?
Ob blond ob braun, ich mag alle Frauen – mal ganz ehrlich Haarfarben sind bei Damen je eher vergänglich bis austauschbar, aber mit blond wirst Du wohl die Mehrheit der männlichen Leser begeistern – obwohl ich habe es lieber dunkel, wie meine Seele…
Das ist lustig! Das höre ich als Reaktion von männlicher Seite öfter: „Du holst sicher damit meine Geschlechtsgenossen ab, aber ich stehe mehr auf dunkel.“ Mann denkt von Mann, er stehe auf blond, ist selbst aber eher unentschlossen und will sich lieber nicht festlegen. Spannend, dass Männer von Männern im Allgemeinen auch ein ganz bestimmtes Bild haben… dabei sagt man das ja eigentlich eher uns Frauen nach… 😉
Wenn eine Frau hübsch ist dann ist es schon egal ob blond oder brünette, groß oder klein, dünn oder mollig. Ich finde das jeder von uns hat sich auch in eine brünette Frau verliebt nicht nur blonde. Also wenn funkt dann funkt!
Lieber Seitensprung,
lieben Dank für deinen Kommentar.
Ich denke, dass auch beim „Funken“ die Optik eine wichtige Rolle spielt.
Meinst du nicht?
Liebe Grüße
Molli
Liebe Molli March,
Vorurteile sind in der Regel sehr hartnäckig und daher schwer aus dem Kopf zu kriegen. Letztendlich sollte die Haarfarbe natürlich nicht das KO-Kriterium bei der Partnerwahl sein.
Wir beglückwünschen Dich zu Deinem tollen Blog, der sehr lesenswert ist 🙂
Herzliche Grüße
Thomas Schmidt (seitensprung-fibel.de)
Hallo Thomas,
danke für deinen lieben Kommentar. Oh… ein Experte, der an vorderster Front unterwegs ist. Neugierig, wie ich bin, habe ich auch gleich deine Seite besucht. Und ich gestehe, dass ich erst einmal schlucken musste. Viele Themen, die ein romantisch-veranlagtes Molli-Mädchen erstmal gar nicht gerne liest. Aber je mehr ich die Seite überflogen habe, desto mehr bin ich in ihren Bann gezogen worden. Glückwunsch dazu. Besonders der Artikel „Sind Affären ein Symptom für schlechte Beziehungen?“ hat mich zum Nachdenken angeregt. Kompliment auch an den Schreibstil der Seite.
Sag: Wer hat nun die Nase vorn: Blond-, Rot-, Schwarzhaarige oder doch Brünette? Wer wird am ehesten betrogen?
Ich hoffe, wir hören öfter voneinander und du teilst ein wenig deine Erfahrungswerte.
Mollige Grüße
Molli March
Hallo Molli March,
Deinen ersten Schrecken beim Lesen können wir durchaus nachvollziehen. Wir bringen aber auch gerne Artikel über allgemeine Themen bezüglich Liebe und Partnerschaft. Hierüber gibt es naturgemäß viele Ansatzpunkte
Aber Du wolltest noch etwas zum Fremdgehen „hören“:
Wer fremdgeht oder einen Partner hat, der fremdgeht, sollte sich fragen, warum dies geschehen ist. Wir sollten es wagen, einmal den Gefühlen nachzuspüren, mit denen wir dadurch in Kontakt kommen. Vielleicht möchte uns etwas wachrütteln und uns Zugang verschaffen zu Emotionen, die wir tief in Ihrem Inneren verscharrt haben. Erst wenn wir zulassen, dass negative Gefühle wie die Angst vor dem Verlassen werden, Eifersucht, Besitzdenken und Neid zu uns durchdringt, können wir diese wirklich überwinden. Wichtig ist, was wir daraus machen und vor allem: Wie wir darüber denken. Wir sind uns noch immer nicht völlig bewusst darüber, dass unsere Gedanken unser Erleben steuern und das Bewusstsein prägen. Wie wir über unser Leben und über die Liebe nachdenken, dominiert unsere Innenwelt – also können wir das Ruder herumreißen, indem wir versuchen, unsere Gedanken in andere, positivere, friedlichere Bahnen umleiten.
Auch ob jemand treu oder untreu ist, kann eher nicht an der Haarfarbe festgemacht werden. Das wäre zu einfach –und das Leben ist nicht immer so einfach 😉 Man muss sich wohl eher die Frage stellen, ob es Menschen gibt, die schlichtweg anfälliger sind als andere.
Wahrscheinlicher ist es also Gründe für das Fremdgehen zunächst einmal in der Qualität der Beziehung selbst zu suchen. Je länger zwei Menschen ein Paar sind und, desto höher ist die Gefahr, dass einer von beiden fremdgeht, falls einer von beiden seine Bedürfnisse nicht befriedigt sieht. Auch Menschen mit einer narzisstischen Tendenz können erotischen Versuchungen eventuell weniger gut wiederstehen als Menschen, die ein gesundes Selbstwertgefühl haben. Womöglich sind z. B. Männer, die zur Untreue neigen, noch nicht erwachsen. Sie wissen einfach nicht so recht, was sie selbst wollen. Sozusagen ein verkappter Ödipus-Komplex 😉 Ganz klassisch gibt es natürlich auch den Fall, wenn jemand zu früh geheiratet und das Gefühl hat, liebestechnisch etwas versäumt zu haben, wenn bei den Partnern die Libido verschieden stark ausgeprägt ist oder durch die Familiengründung die Paarbeziehung völlig in den Hintergrund getreten ist, dann kann Untreue durchaus möglicher werden.
Wie man sieht, ist Untreue an sich meist eine Kombination aus verschiedenen Faktoren und Pauschalurteile gibt es nicht.
Wenn Du und Deine Leser sich noch etwas in das Thema vertiefen möchten…gerade heute hat die Seitensprung-fibel einen zum Thema passenden Artikel veröffentlicht. http://www.seitensprung-fibel.de/expertenrat/untreue/warum-manche-menschen-fuer-affaeren-besonders-anfaellig-sind.php
Herzliche Grüße
Thomas Schmidt
Lieber Thomas,
ich bin überwältigt von deiner besonderen Schreibe, nüchtern-liebevoll, etwas ganz besonderes. Liebe Dank für deine ausführliche Antwort vorab.
Der Begriff „Seitensprung“ wird für mich immer auch von dem Gedanken des eigenen Versagens begleitet. Vor allem kommt wohl dieses Gefühl auf Seiten der Person vor, die betrogen worden ist. Dadurch entsteht oft doppelter Schmerz.
Deiner Darstellung der verschiedenen Facetten, die Basis für das Fremdgehen sind, ist nicht viel hinzuzufügen. In Gedanken habe ich noch ein paar ergänzt, was beweist, dass deine Analysen den Punkt treffen.
Interessiert habe ich dann den Artikel über den Link gelesen. Ich bin mir nicht sicher, ob es mich beruhigen soll, dass gerade viele narzisstische Menschen anfällig für Seitensprünge sind, bin ich doch in einer Branche zu Hause, die an Oberflächlichkeit manchmal kaum zu ertragen ist 😉
Je mehr ich so darüber nachdenke: Hättest du Lust, mir als einer meiner nächsten Artikel ein Interview zu geben?
Liebe Grüße
Molli March